Nervosität

Im ersten Monat nach einem traumatischen Ereignis ist es normal, dass kleine Kinder unruhiger und nervöser sind. Das Wiedererleben des Traumas und der dauernde Versuch, auslösenden Situationen aus dem Weg zu gehen, führen beim Kind zu einer Anspannung. Nachfolgend aufgelistet sind Verhaltensauffälligkeiten bzw. Reaktionen, die Kinder in diesem Zusammenhang häufig zeigen und Tipps, wie Sie und Ihr Kind mit diesen umgehen können.

Hyperaktivität, Nervosität

  • Versuchen Sie, Auslöser für Hyperaktivität und Nervosität zu identifizieren (z.B. Müdigkeit; Situationen, die an das Trauma erinnern).
  • Ermuntern Sie Ihr Kind zu ruhigen Aktivitäten (z.B. zeichnen, Mandala ausmalen, spielen, usw.).

Wutanfälle, Aggressivität

  • Unterstützen Sie Ihr Kind,  Bedürfnisse, Frustration oder Sorgen in Worte zu fassen und helfen Sie ihm, seine Wut mit anderen Mitteln auszudrücken.
  • Verhalten Sie sich konsequent und stellen Sie klare Regeln für angemessenes Verhalten auf.
  • Unterbrechen Sie aggressives Verhalten immer sofort.
  • Ermuntern Sie Ihr Kind zu Aktivitäten, bei denen es sich abzureagieren kann (z.B. in ein Kissen beissen, Boxsack).

Schreckhaftigkeit

  • Geben Sie Ihrem Kind die Möglichkeit, seine Ängste mitzuteilen und nehmen Sie die Ängste ernst. Vereinbaren Sie z.B. mit Ihrem Kind ein bestimmtes Zeichen, bei welchem Sie dann wissen, dass das Kind Angst hat und mit Ihnen reden möchte.
  • Seien Sie Ihrem Kind gegenüber so gelassen wie möglich.
  • Achten Sie darauf, dass Sie die Ängste des Kindes nicht verstärken. Ermuntern Sie es soweit wie möglich, angstauslösende Situationen zu ertragen und loben Sie es, wenn es das schafft. Ermuntern Sie mutiges Verhalten!

Ungeduld, wenig Ausdauer

  • Seien Sie ein Modell für ruhiges und geduldiges Verhalten.
  • Geben Sie Ihrem Kind möglichst genaue Zeitangaben, wie lange es warten muss.
  • Erklären Sie Ihrem Kind, was Sie noch erledigen müssen, bis Sie Zeit haben.
  • Geben Sie Ihrem Kind eine konkrete Aufgabe, die es während es auf Sie wartet, erledigen kann.
  • Bei allgemeiner Unruhe, Ungeduld und Nervosität helfen einfache Entspannungsübungen (z.B. ruhig durchatmen und auf 5 zählen).