Nervosität/Hyperaktivität

Nach einmalig schwerwiegenden oder langanhaltenden bzw. wiederholten Traumatisierungen kommt es häufig vor, dass Kinder und Jugendliche unruhiger, impulsiver und nervöser sind. Nachfolgend aufgelistet sind Verhaltensauffälligkeiten bzw. Probleme, die Kinder und Jugendliche in diesem Zusammenhang häufig zeigen und Tipps, wie Sie und Ihr Kind mit diesen umgehen können.

Ein- und Durchschlafschwierigkeiten

  • Einschlafrituale können helfen, dass Ihr Kind besser schläft (z.B. Geschichte erzählen, vom Tag erzählen, usw.)
  • Sie können auch die Türe im Kinderzimmer leicht offen oder ein Nachtlicht brennen lassen.
  • Grundsätzlich sollte darauf geachtet werden, dass eine Stunde vor dem Schlafengehen keine aufregenden Tätigkeiten gemacht werden (kein TV, Handy, oder Computerspiele, usw.).
  • Achten Sie darauf, dass Ihr Kind während des Tages genügend und regelmässige körperliche Bewegung hat.

Übermässige Vorsicht

  • Helfen Sie Ihrem Kind, seine/ihre Sorgen mitzuteilen.
  • Ermuntern Sie Ihr Kind zu Freizeitaktivitäten und Treffen mit Freunden*innen und achten Sie darauf, dass bisher beliebte Aktivitäten oder Orte nicht gemieden werden.

Schreckhaftigkeit

  • Geben Sie Ihrem Kind die Möglichkeit, seine Ängste mitzuteilen und nehmen Sie die Ängste ernst.
  • Seien Sie Ihrem Kind gegenüber so gelassen wie möglich. Erzählen Sie ihm nicht von eigenen Ängsten und Sorgen.
  • Achten Sie darauf, dass Sie die Ängste Ihres Kindes nicht verstärken.
  • Ermuntern Sie es soweit wie möglich, angstauslösende Situationen zu ertragen und loben Sie es, wenn es das schafft. Ermuntern Sie mutiges Verhalten!

Gereiztheit

  • Helfen Sie Ihrem Kind zu verstehen, dass verschiedene Gefühle wie Anspannung, Müdigkeit oder Sorgen zu Wut oder gereiztem Verhalten führen können.
  • Helfen Sie Ihrem Kind seine Gefühle in Worte auszudrücken und hören Sie sorgfältig zu und versuchen Sie ihm zu helfen, seine Frustrationen oder Sorgen auszudrücken.
  • Auf Grund der Reizbarkeit kann Ihr Kind auch den Unterricht in der Schule stören. Nehmen Sie dann Kontakt mit dem Lehrer auf und erklären Sie ihm die Situation.

Konzentrationsschwierigkeiten

  • Helfen Sie Ihrem Kind herauszufinden, ob es bestimmte Situationen gibt, in denen die Konzentrationsschwierigkeiten vermehrt auftreten.
  • Informieren Sie die Lehrperson Ihres Kindes über das traumatische Ereignis und die damit verbundenen Schwierigkeiten.

 Hyperaktivität

  • Es ist in jedem Fall empfehlenswert, dass Sie in Absprache mit Ihrem Kind die Lehrperson über die traumatischen Erfahrungen Ihres Kindes und die damit verbundenen Schwierigkeiten informieren. Sie können die Lehrperson für weitere Informationen auch auf diese Website verweisen.

Wutanfälle, Aggressivität

  • Unterstützen Sie Ihr Kind, seine Bedürfnisse, seine Frustration oder seine Sorge in Worte zu fassen und helfen Sie ihm, seine Wut mit anderen Mitteln auszudrücken.
  • Stellen Sie klare Verhaltensregeln auf und setzen Sie klare Grenzen. Lassen Sie Ihr Kind wissen, wenn etwas nicht ok ist und unterbrechen Sie aggressives Verhalten immer sofort.
  • Vereinbaren Sie mit Ihrem Kind, was es machen kann, wenn die Wut kommt (in ein Kissen beissen, Boxsack,…). Stellen Sie auch hierzu klare Regeln auf.