Belastende Erinnerungen/Albträume

Im ersten Monat nach einem traumatischen Ereignis können sich bei Kindern und Jugendlichen belastende Erinnerungen (Bilder, Geräusche, Gedanken, usw.) an das Erlebte aufdrängen. Nachfolgend sind Verhaltensauffälligkeiten bzw. Reaktionen, die Kinder in diesem Zusammenhang häufig zeigen und Tipps, wie Sie und ihr Kind mit diesen umgehen können, aufgelistet.

Albträume

  • Helfen Sie Ihrem Kind zu verstehen, dass Albträume normal und eine natürliche Antwort auf belastende Situationen sind und üblicherweise schnell wieder verschwinden.
  • Wenn Ihr Kind mitten in der Nacht durch einen Albtraum erwacht, schauen Sie, dass es richtig wach wird, beruhigen Sie es dann. Vermitteln Sie ihm, dass es in Sicherheit ist und helfen Sie ihm anschliessend wieder einzuschlafen, indem sie mit ihm überlegen, was es Schönes träumen könnte.
  • Manchmal hilft es auch, ein kleines Licht brennen zu lassen, dem Kind sein Lieblings-Plüschtier ins Bett zu geben oder einen Traumfänger zu basteln.

Belastende Gedanken oder Bilder an das Trauma

  • Unterstützen Sie Ihr Kind, Situationen zu erkennen, die Erinnerungen an das Trauma hervorrufen (z. B. Menschen, Orte, Geräusche, Gerüche, Gefühle, Tageszeiten).
  • Ermutigen Sie Ihr Kind mutig zu sein und angstauslösende Situationen auszuhalten. Loben Sie es, wenn es das schafft.
  • Sie können Ihrem Kind helfen, indem Sie ihm zeigen, wie es sich selber oder durch die Hilfe anderer von Erinnerungen ablenken kann bzw. wie es sich mal eine Pause von den unangenehmen Gedanken nehmen kann und an etwas Schönes denken kann (z.B. letztes Geburtstagsfest)
  • Unternehmen Sie mit Ihrem Kind etwas Schönes und helfen Sie ihm, an frühere, schöne Erinnerungen zu denken, etwas Spassiges zu machen, Freunde zu treffen, einer Beschäftigung nachzugehen oder eine andere beliebte Aktivitäten auszuführen.

Körperliche Beschwerden bei Erinnerungen an das Trauma

  • Versuchen Sie herauszufinden, ob die Schmerzen eine körperliche Ursache haben.
  • Lenken Sie ihr Kind mit angenehmen Sachen ab, ermuntern Sie es zum Spielen oder zu sonstigen Tätigkeiten, die es mag.
  • Versuchen Sie den körperlichen Symptomen nicht zu viel Aufmerksamkeit zu schenken. Sagen Sie Ihrem Kind z.B., sobald es ihm besser gehe, würden sie gemeinsam ein Spiel machen.
  • Sie können dem Kind bei Bauchschmerzen auch einen warmen Wickel machen oder bei Kopfschmerzen einen kühlen Waschlappen auf den Kopf tun.
  • Verwenden Sie auch Strategien, die schon vor dem traumatischen Ereignis hilfreich waren

Bei Erinnerungen leicht aus der Fassung geraten

  • Beruhigen Sie Ihr Kind und versichern ihm oder ihr so oft wie nötig, dass es nun in Sicherheit ist.
  • Helfen Sie Ihrem Kind, Sorgen und Gefühle auszudrücken (z.B. mit Emojis).

Häufiges Nachspielen von traumatischen Erfahrungen und belastenden Szenen

  • Wenn Ihr Kind immer wieder belastende Szenen spielt, spielen Sie mit und helfen Sie, die Spielszenen zu einem guten Ende zu bringen (z.B. bedrohte Figuren schützen).
  • Helfen Sie Ihrem Kind, auch Spiele zu spielen, die nicht mit der belastenden Erfahrung in Zusammenhang stehen.

Verhalten als würde das Trauma wieder passieren

  • Versichern Sie Ihrem Kind so oft wie nötig, dass es nun in Sicherheit ist.
  • Lassen Sie Ihr Kind seine Sorgen aufschreiben und bestimmen Sie mit ihm einen Zeitpunkt, um die Sorgen zu besprechen.
  • Kurze Entspannungsübungen wie einfache Atemübungen mit Zählen auf 3 beim Einatmen und Zählen auf 5 beim Ausatmen helfen, wenn sie mehrmals wiederholt werden.