Angst

Im ersten Monat nach einem traumatischen Ereignis ist es normal, dass Kinder und Jugendliche ängstlicher sind. Häufig versuchen sie Situationen, Orte oder Personen, die sie an das Erlebte erinnern zu vermeiden. Nachfolgend aufgelistet sind Verhaltensauffälligkeiten bzw. Reaktionen, die Kinder und Jugendliche nach einem traumatischen Ereignis häufig zeigen und Tipps, wie Sie und Ihr Kind mit diesen umgehen können.

Trennungsängste

  • Versuchen Sie in den ersten Tagen nach dem traumatischen Ereignis oft bei Ihrem Kind zu sein, vor allem wenn Ihr Kind im Spital ist.
  • Lassen Sie Ihr Kind bei Trennungen wissen, wohin Sie gehen und wann Sie wieder zurückkommen.
  • Halten Sie die Verabschiedung vor der Trennung so kurz wie möglich und zögern Sie diese nicht hinaus. Bringen Sie Ihr Kind vor dem Verlassen in eine angenehme Tätigkeit.
  • Sicherheitsgefühle können verstärkt werden, indem Ihr Kind etwas, das es gerne hat, mitnehmen kann oder etwas, das es an Sie erinnert, bei sich haben kann (z.B. Schal).

Schwierigkeiten alleine zu schlafen

  • Vermitteln Sie Ihrem Kind Sicherheit. Sicherheitsgefühle können verstärkt werden, indem Ihr Kind etwas, das es gerne hat, oder etwas, das es an Sie erinnert, bei sich haben kann (z.B. Schal) oder hängen Sie einen Traumfänger im Kinderzimmer auf.
  • Achten Sie bewusst auf ein Einschlafritual (z.B. Geschichte vorlesen, nochmals über den Tag sprechen, usw.).
  • Achten Sie darauf, dass Ihr Kind vor dem Zubettgehen nur beruhigende Dinge tut (keine Computerspiele, TV, usw.).
  • Wenn Ihr Kind Mühe mit dem Einschlafen hat, können Sie auch ein Hörbuch oder etwas Musik laufen lassen. Die meisten Kinder schlafen dann von alleine ein.

Übermässige Besorgnis

  • Manchmal schweigen Kinder oder haben Schwierigkeiten genau zu sagen, was sie bedrückt. Beschreiben Sie Gefühle, wie Wut, Traurigkeit oder Sorge, die Kinder in dieser Situation haben können und fragen Sie Ihr Kind, welches auf es zutrifft.
  • Zwingen Sie Ihr Kind nicht zum Reden, aber lassen Sie es wissen, dass es jederzeit mit Ihnen über seine Ängste sprechen kann.
  • Sicherheitsgefühle können verstärkt werden, indem Ihr Kind etwas, das es gerne hat, oder etwas, das an Sie erinnert, bei sich haben kann (z.B. Schal).

Vermeidung, über das Trauma zu sprechen

  • Zwingen Sie Ihr Kind nicht zum Reden, aber lassen Sie es wissen, dass es jederzeit mit Ihnen über seine Ängste und Sorgen sprechen kann.
  • Warten Sie nicht, bis Ihr Kind das Thema von sich aus anschneidet. Bieten Sie dem Kind Möglichkeiten, über das traumatische Ereignis zu reden.
  • Sprechen Sie mit Ihrem Kind offen über das traumatische Ereignis und ermuntern Sie es, seine Gefühle auszudrücken.
  • Vermeiden Sie dabei, Ihre eigenen Ängste und Sorgen mit dem Kind zu besprechen.
  • Stellen Sie dem Kind beispielsweise geeignetes und motivierendes Spiel- oder Zeichenmaterial zu Verfügung.

Furcht vor Dingen, Orten oder Personen, die an das Trauma erinnern

  • Helfen Sie Ihrem Kind zu verstehen, dass es nicht heisst, wenn es an das traumatische Ereignis erinnert wird, dass es dann wieder geschieht.
  • Vermitteln Sie Ihrem Kind Sicherheit und erklären Sie ihm, dass Sie es beschützen werden.
  • Unterstützen Sie Ihr Kind, sich langsam wieder an die beängstigenden Dinge zu gewöhnen und mutig zu sein und loben Sie es, wenn es das schafft. Unterstützen Sie mutiges Verhalten bei Ihrem Kind.