Nervosität

Im ersten Monat nach einem traumatischen Ereignis ist es normal, dass Kinder und Jugendliche unruhiger und nervöser sind. Das Wiedererleben des Traumas und der dauernde Versuch, auslösenden Situationen aus dem Weg zu gehen, führen beim Kind und Jugendlichen zu einer Anspannung. Nachfolgend aufgelistet sind Verhaltensauffälligkeiten bzw. Reaktionen, die Kinder und Jugendliche in diesem Zusammenhang häufig zeigen und Tipps, wie Sie und Ihr Kind mit diesen umgehen können.

Ein- und Durchschlafschwierigkeiten

  • Führen Sie Einschlafrituale ein (z.B. Geschichte vorlesen, nochmals über den Tag sprechen, Hörspiel hören).
  • Achten Sie darauf, dass eine Stunde vor dem Schlafengehen keine aufregenden Tätigkeiten gemacht werden (z.B. Computerspiele).
  • Achten Sie darauf, dass Ihr Kind während des Tages genügend und regelmässige körperliche Bewegung hat und Sport treibt.

Konzentrationsschwierigkeiten

  • Helfen Sie Ihrem Kind herauszufinden, ob es bestimmte Situationen gibt, in denen die Konzentrationsschwierigkeiten vermehrt auftreten.
  • Informieren Sie die Lehrperson Ihres Kindes über das traumatische Ereignis und die damit verbundenen Schwierigkeiten.

Übermässige Vorsicht

  • Ermuntern Sie Ihr Kind zu Freizeitaktivitäten und Treffen von Freunden.
  • Achten Sie darauf, dass bisher beliebte Aktivitäten oder Orte nicht gemieden werden.
  • Helfen Sie Ihrem Kind, Sorgen und Gefühle mitzuteilen (z.B. mit Emojis).

Schreckhaftigkeit

  • Geben Sie Ihrem Kind die Möglichkeit, seine Ängste mitzuteilen.
  • Seien Sie Ihrem Kind gegenüber so gelassen wie möglich.
  • Vereinbaren Sie mit Ihrem Kind ein Zeichen, bei welchem Sie dann wissen, dass Ihr Kind Angst hat und Unterstützung braucht.
  • Achten Sie darauf, dass Sie die Ängste des Kindes nicht verstärken. Ermuntern Sie es soweit wie möglich, angstauslösende Situationen zu ertragen und loben Sie es, wenn es das schafft. Ermuntern Sie mutiges Verhalten!

Gereiztheit

  • Helfen Sie Ihrem Kind seine Frustrationen oder Sorgen auszudrücken.
  • Ermuntern Sie Ihr Kind zu Freizeitaktivitäten und Bewegung als Ventil für seine Gefühle und Frustration.

Wutanfälle, Aggressivität

  • Verhalten Sie sich konsequent und stellen Sie klare Regeln für angemessenes Verhalten auf.
  • Unterbrechen Sie aggressives Verhalten immer sofort.
  • Ermuntern Sie Ihr Kind zu Aktivitäten, um sich abzureagieren (z.B. in ein Kissen beissen, Boxsack, etc.).