Schwere Traumatisierungen können bei Kindern und Jugendlichen Entfremdungserleben auslösen. Solche Erlebniszustände sind als ein unbewusster Schutz vor schmerzhaften Erinnerungen zu verstehen und treten insbesondere dann auf, wenn die Kinder und Jugendlichen mit etwas konfrontiert werden, was sie an die trauamtischen Ereignisse erinnert. Nachfolgend sind Verhaltensauffälligkeiten bzw. Reaktionen, die Kinder in nach traumatischen Ereignissen häufig zeigen und Tipps, wie Sie und ihr Kind mit diesen umgehen können, aufgelistet.
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Gefühl, „neben sich zu stehen“
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Unempfindlichkeit gegenüber sensorischen Reizen (wie z.B. Töne, Farben, Gerüche)
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Erleben von andere Personen, Gegenständen oder Umgebung als unwirklich oder fremdartig
Reaktionen, die mit Störungen des Bewusstseins einhergehen
- Schwierigkeiten das Erlebte in Worte zu fassen und die Befürchtung nicht verstanden zu werden.
- Angst, die Kontrolle über sich zu verlieren.
- Diffuse körperliche Beschwerden (z.B. Kopfdruck, Kribbeln, Schwindel, Benommenheit).
Tipps
Realitätskontrolle
- Wenn Sie das Gefühl haben ihr Kind „steht neben sich“, versuchen Sie Ihrem Kind dabei zu helfen den Kontakt mit dem Hier und Jetzt wieder herzustellen. Stellen Ihrem Kind dazu Fragen zu der Umgebung („Wo befindest Du dich gerade?“ „Was siehst, hörst, riechst, spürst Du?“ „Wer ist anwesend?“).
Weitere Tipps
- Geben Sie Ihrem Kind etwas Saures oder Scharfes zu essen (z.B.: Ingwer, Fischermen’s Friend, Chili-Schote, Zitrone, Wasabi).
- Drehen Sie laute Musik auf oder klatschen Sie.
- Lassen Sie Ihr Kind an Duftölen oder Tigerbalsam riechen (jeweils in der Drogerie erhältlich).
- Schicken Sie Ihr Kind kalt duschen.
- Versuchen Sie Ihr Kind in körperliche Bewegung zu bringen (z.B.: Trampeln, Treppen laufen).
- Wichtig ist, dass Sie all diese Strategien im Vorfeld mit Ihrem Kind besprechen und abmachen, was sich Ihr Kind von Ihnen wünscht.