Nach einmalig schwerwiegenden oder langanhaltenden bzw. wiederholten Traumatisierungen ist es normal, dass Kinder und Jugendliche ängstlicher sind. Häufig versuchen sie Situationen, Orte oder Personen, die sie daran erinnern zu vermeiden. Nachfolgend aufgelistet sind Verhaltensauffälligkeiten bzw. Probleme, die Kinder und Jugendliche in diesem Zusammenhang häufig zeigen und Tipps, wie Sie und Ihr Kind mit diesen umgehen können.
Trennungsängste
- Bei kurzen Trennungen ist es wichtig, dass Sie Ihr Kind wissen lassen, wohin Sie gehen und wann Sie wieder zurückkommen.
- Die Verabschiedung vor der Trennung sollte so kurz wie möglich gehalten werden und nicht hinausgezögert werden. Bringen Sie das Kind vor dem Weggehen in eine angenehme Tätigkeit.
- Sicherheitsgefühle können verstärkt werden, indem Ihr Kind etwas, das es gerne hat, mitnehmen kann oder etwas, das es an Sie erinnert, bei sich haben kann (z.B. Schal).
Schwierigkeiten alleine zu schlafen
- Achten Sie bewusst auf ein Einschlafritual (z.B. Geschichte vorlesen, nochmals über den Tag sprechen, usw.).
- Achten Sie darauf, dass Ihr Kind vor dem Zubettgehen nur beruhigende Dinge tut.
- Wenn Ihr Kind Mühe mit dem Einschlafen hat, können Sie auch einen Podcast, ein Hörbuch oder etwas Musik laufen lassen. Die meisten Kinder und Jugendliche schlafen dann von alleine ein.
Übermässige Besorgnis
- Helfen Sie Ihrem Kind, Sorgen und Gefühle auszudrücken (z.B. mit Emojis).
- Zwingen Sie Ihr Kind nicht zum Reden, aber lassen Sie es wissen, dass es jederzeit mit Ihnen über seine Ängste sprechen kann.
- Sicherheitsgefühle können verstärkt werden, indem Ihr Kind etwas, das es gerne hat, oder etwas, das es an Sie erinnert, bei sich haben kann (z.B. Schal).
Vermeidung, über das Trauma zu sprechen
- Zwingen Sie Ihr Kind nicht zum Reden, aber lassen Sie es wissen, dass es jederzeit mit Ihnen über seine Ängste und Sorgen sprechen kann.
- Warten Sie nicht, bis Ihr Kind das Thema von sich aus anschneidet. Bieten Sie dem Kind Möglichkeiten, über seine schlimmen Erfahrungen zu reden.
- Sprechen Sie mit Ihrem Kind offen über die schlimmen Erfahrungen und ermuntern Sie es, seine Gefühle auszudrücken.
- Vermeiden Sie dabei, Ihre eigenen Ängste und Sorgen mit Ihrem Kind zu besprechen.
Furcht vor Dingen, Orten oder Personen, die an das Trauma erinnern
- Helfen Sie Ihrem Kind zu verstehen, dass es nicht heisst, wenn es an die schlimmen Erfahrungen erinnert wird, dass diese dann wieder geschehen.
- Helfen Sie Ihrem Kind, sich langsam wieder an ängstigende Dinge zu gewöhnen.
- Unterstützen und loben Sie mutiges Verhalten bei Ihrem Kind.