Komplexe Probleme

Einmalig schwerwiegende oder langanhaltende bzw. wiederholte Traumatisierungen können bei Kindern und Jugendlichen zu weiteren sehr vielfältigen Problemen im Umgang mit den eigenen Gefühlen, dem Denken und Erleben und Beziehungen zu anderen führen. Nachfolgend aufgelistet sind Verhaltensauffälligkeiten bzw. Probleme, die Kinder und Jugendliche in diesem Zusammenhang häufig zeigen und Tipps, wie Sie und Ihr Kind mit diesen umgehen können.

  • Unangemessener Umgang mit belastenden und unangenehmen Gefühlen (z.B. Ärger, Wut, Trauer, etc.)

  • Selbstverletzendes Verhalten

  • Ausgeprägte Schuld- und Schamgefühle

  • Schwierigkeiten anderen zu vertrauen

  • Schwierigkeiten Beziehungen aufzubauen und aufrechtzuerhalten

  • Schwierigkeiten sich von anderen abzugrenzen

Tipps

  • Wichtig zu wissen ist, dass es gute Behandlungsmöglichkeit gibt, um mit einem schlimmen Ereignis und daraus resultierenden Auffälligkeiten klarzukommen. Erkundigen Sie sich als Eltern nach Therapieangeboten. Via der KidTrauma-Webseite und -App (Therapiestellen) können Sie nach Expert*innen im Bereich der Kinder- und Jugendpsychotraumatolgie suchen. Beziehen Sie Ihr Kind mit ein.
  • Versuche Sie ihr Kind zu beruhigen (z.B. gemeinsam mit dem Kind bis 10 zählen, in ein Kissen boxen lassen), zu trösten (z.B. in den Arm nehmen) oder abzulenken, wenn Sie merken, dass es Ihrem Kind schwer fällt mit Gefühlen alleine umzugehen.
  • Ermutigen Sie Ihr Kind, selbst hilfreiche Strategien zu finden, um mit starken Gefühlen besser umgehen zu können („Was könntest Du noch tun?“).
  • Nehmen Sie die Anliegen/ Sorgen Ihres Kindes ernst und gehen Sie darauf ein. Versuchen Sie immer wieder, die negative Selbstswahrnehmung Ihres Kindes zu korrigieren (z.B. indem Sie konkrete Beispiele verwenden).
  • Sie können versuchen die auslösende Situation umzudeuten und neu zu bewerten in dem Sie z.B. nachfragen wie eine andere Person die Situation beschreiben würde oder wie man die Situation anders lösen könnte.