Weitere Symptome

Nach besonders schweren oder wiederholten bzw. langanhaltenden Traumatisierungen ist es normal, dass kleine Kinder öfters weinen, traurig sind oder sich vermehrt zurückziehen. Manche Kinder zeigen auch Entwicklungsrückschritte. So kann es sein, dass das Kind wieder am Daumen lutscht, wieder einnässt oder die Babysprache wieder aufnimmt.

 

Traurigkeit, häufiges Weinen

  • Erklären Sie Ihrem Kind, dass es normal ist, dass es nach traumatischen Erfahrungen traurig ist.
  • Trösten Sie es und vermitteln Sie Ihrem Kind Sicherheit.
  • Manchmal schweigen kleine Kinder oder haben Schwierigkeiten genau zu sagen, was sie bedrückt. Beschreiben Sie Gefühle wie Wut, Traurigkeit oder Sorge, die Kinder in dieser Situation haben können und fragen Sie Ihr Kind, welches auf es zutrifft. Sie können dazu auch einfache Emojis für verschiedene Gefühle auf Papier zeichnen, wie Sie sie vielleicht von Ihrem Smartphone her kennen.
  • Zwingen Sie Ihr Kind nicht zum Reden, aber lassen Sie es wissen, dass es jederzeit mit Ihnen über seine Sorgen und Ängste sprechen kann.

 

Sozialer Rückzug

  • Zeigen Sie gegenüber Ihrem Kind Verständnis, dass es lieber zuhause oder alleine sein möchte.
  • Versuchen Sie es aber darin zu unterstützen, sich wieder mit Freunden zu treffen und nach draussen zu gehen.
  • Versichern Sie Ihrem Kind, dass es mit Freund*innen an einem sicheren Ort spielen kann, wo es von Erwachsenen beschützt wird.

 

Entwicklungsrückschritte

  • Rückkehr zu früherem Verhalten kommt bei Kindern nach traumatischen Erfahrungen häufig vor. Kinder beginnen beispielsweise wieder mit Daumenlutschen, Bettnässen, Babysprache oder wollen öfters auf dem Schoss der Eltern sitzen.
  • Verhalten Sie sich so neutral wie möglich und schimpfen Sie nicht mit Ihrem Kind.
  • Wechseln Sie die Kleidung und die Bettwäsche ohne Kommentar, wenn Ihr Kind einnässt. Beruhigen Sie Ihr Kind und sagen Sie ihm, dass das Problem wieder verschwinden wird.
  • Lassen Sie nicht zu, dass jemand Ihr Kind durch Kommentare wie „Du bist ja wie ein Baby“ kritisiert oder beschämt.
  • Erklären Sie Ihrem Kind und Personen in Ihrem Umfeld, dass solche Rückschritte nach traumatischen Erfahrungen vorkommen können und dass sie vorbeigehen.
  • Loben Sie Ihr Kind für alle Anstrengungen, die es macht, um diese Entwicklungsrückschritte zu überwinden.