Aggressives/aufsässiges Verhalten

Besonders schwere oder wiederholte bzw. langanhaltende Traumatisierungen können das Sicherheitsgefühl von Kindern und Jugendlichen und deren Glauben an die Welt als sicheren Ort beeinträchtigen. Kinder und Jugendliche zeigen deshalb häufig als Reaktion aggressives, aufsässiges und/oder regelverstoßendes Verhalten.

 

Aggressives Verhalten

  • Oftmals schikanieren, bedrohen oder schüchtern traumatisierte Kinder und Jugendliche andere ein, initiieren handgreifliche Auseinandersetzungen oder schlagen andere Kinder.
  • Manchmal kommt es auch vor, dass traumatisierte Kinder und Jugendliche andere Kinder zu sexuellen Handlungen nötigen.

 

Regelverstöße

  • Oftmals widersetzen sich Kinder und Jugendliche elterlicher Verbote und Regeln (z.B. nachts lange draußen bleiben) und laufen wiederholt von zu Hause weg oder schwänzen bereits im jungen Alter die Schule.

 

Zerstörung von Eigentum

  • Manchmal legen Kinder und Jugendliche absichtlich Feuer oder zerstören mutwillig das Eigentum anderer.

 

Lügen oder Stehlen

  • Es kann auch vorkommen, dass Kinder und Jugendliche zur persönlichen Bereicherung (Erhalt von Gegenständen und Gefälligkeiten) oder zur Vermeidung von Unannehmlichkeiten und Verpflichtungen lügen oder dass sie Dinge stehlen.

 

Aufsässiges Verhalten

  • Traumatisierte Kinder und Jugendliche sind oft sehr empfindlich, fühlen sich von anderen rasch genervt und verlieren dann ihre Nerven. Sie streiten und sind trotzig. Manchmal ärgern sie auch andere Kinder.

 

Tipps

  • Wichtig zu wissen ist, dass es gute Behandlungsmöglichkeit gibt, um mit einem schlimmen Ereignis und daraus resultierenden Auffälligkeiten klarzukommen. Erkundigen Sie sich als Eltern nach Therapieangeboten. Via der KidTrauma-Webseite und -App (Therapistellen) können Sie nach Expert*innen im Bereich der Kinder- und Jugendpsychotraumatolgie suchen. Beziehen Sie Ihr Kind mit ein.
  • Seien Sie sich als Eltern einig über Regeln und Verbote und setzen Sie diese konsequent durch. Treten Sie als Team vor Ihrem Kind auf.
  • Versichern Sie sich der Aufmerksamkeit Ihres Kindes, wenn Sie Regeln oder Verbote aussprechen. Lassen Sie keine Ablenkungen wie z.B. Computerspiele oder Smartphone zu, wenn Sie Anweisungen geben.
  • Vereinbaren Sie mit Ihrem Kind ein Zeichen, wenn es merkt, dass Aggressionen in ihm/ihr hochkommen. Dann kann es für kurze Zeit die Situation verlassen, um sich zu beruhigen.
  • Überlegen Sie sich gemeinsam mit Ihrem Kind Strategien zum Abbau von Aggressionen (z.B. in ein Kissen boxen, Boxsack aufhängen).
  • Loben Sie positive Verhaltensweisen.