Belastende Erinnerungen/Albträume

Bei Kindern und Jugendlichen, die besonders schwere oder wiederholte bzw. langanhaltende Traumatisierungen erlebt haben, können sich auch lange danach belastende Erinnerungen (Bilder, Geräusche, Gedanken, Albträume, usw.) an das Erlebte aufdrängen.

 

Albträume

  • Nach traumatischen Erfahrungen haben viele Kinder und Jugendliche Albträume.
  • Die Inhalte der Albträume müssen thematisch nicht unbedingt mit dem traumatischen Ereignis zusammenhängen.
  • Helfen Sie Ihrem Kind zu verstehen, dass Albträume nach traumatischen Erfahrungen sehr häufig sind.
  • Wenn Ihr Kind mitten in der Nacht durch einen Albtraum erwacht, schauen Sie, dass es richtig wach wird und beruhigen Sie es dann. Vermitteln Sie ihm, dass es in Sicherheit ist und helfen Sie ihm anschliessend wieder einzuschlafen, indem sie mit ihm überlegen, was es Schönes träumen könnte.
  • Zur Beruhigung können einfache Atemübungen angewendet werden (beim Einatmen auf 3 zählen, beim Ausatmen auf 5 zählen). Wiederholen Sie dies zusammen ein paar Minuten lang.
  • Manchmal hilft es auch, ein kleines Licht brennen zu lassen, dem Kind sein Lieblings-Plüschtierchen ins Bett zu geben oder einen Traumfänger zu basteln.
  • Wenn das Kind sich am Morgen noch an den Albtraum erinnert, ist es hilfreich, wenn Sie mit ihm darüber sprechen und es beruhigen.

 

Belastende Gedanken oder Bilder an das Trauma

  • Viele Kinder und Jugendliche  werden, ohne es zu wollen, immer wieder an die traumatischen Erfahrungen erinnert und sind dadurch belastet.
  • Erklären Sie Ihrem Kind, dass es normal ist, dass belastende Erinnerungen Angst machen und dass diese Angst und auch die Erinnerungen mit der Zeit verschwinden werden.
  • Unterstützen Sie Ihr Kind, Situationen zu erkennen, die Erinnerungen an die traumatische Erfahrungen hervorrufen (z. B. Menschen, Orte, Geräusche, Gerüche, Gefühle, Tageszeiten).
  • Helfen Sie ihm zu verstehen, dass es nicht heisst, wenn es an die traumatischen Ereignisse erinnert wird, dass es dann wieder geschieht.
  • Sie können Ihrem Kind helfen, indem Sie ihm zeigen, wie es sich selber oder durch die Hilfe anderer von Erinnerungen ablenken kann bzw. wie es sich mal eine Pause von den unangenehmen Gedanken nehmen kann und an etwas Schönes denken kann (z.B. letztes Geburtstagsfest)
  • Unternehmen Sie mit Ihrem Kind etwas Schönes und helfen Sie ihm, an frühere, schöne Erinnerungen zu denken, etwas Spassiges zu machen, Freunde zu treffen, einer Beschäftigung nachzugehen oder eine andere beliebte Aktivitäten auszuführen.

 

Bei Erinnerungen leicht aus der Fassung geraten

  • Es ist normal, dass Kinder und Jugendliche durch verschiedene Dinge immer wieder an die trauamtischen Ereignisse erinnert werden und dadurch leicht aus der Fassung geraten.
  • Beruhigen Sie ihr Kind und erklären Sie ihm, dass es normal ist, dass es schneller aus der Fassung kommt.
  • Versichern Sie Ihrem Kind so oft wie nötig, dass es in Sicherheit ist.
  • Unterstützen Sie Ihr Kind, seine Sorgen mitzuteilen und bieten Sie ihm dazu verschiedene Möglichkeiten an (Emojis, Zeichnungen…).

 

Häufiges Nachspielen der traumatischen Erfahrungen

  • Viele Kinder spielen nach traumatischen Erfahrungen immer wieder belastende Szenen nach.
  • Gerade jüngere Kinder haben manchmal Mühe, ihre Gefühle und Gedanken in Worte auszudrücken. Es ist für das Kind deshalb natürlich, dies im Spiel oder in Zeichnungen auszudrücken.
  • Wenn Ihr Kind immer wieder belastende Szenen spielt, spielen Sie mit und helfen Sie, die Spielszenen zu einem guten Ende zu bringen (z.B. bedrohte Figuren schützen).
  • Versichern Sie Ihrem Kind, dass Sie und andere Erwachsene es beschützen werden. Zählen Sie dabei konkrete Beispiele auf.
  • Ermuntern Sie das Kind, sich auch auf andere, nicht traumabezogene Spiele einzulassen.

 

Verhalten als würde das Trauma wieder passieren

  • Viele Kinder und Jugendliche haben nach traumatischen Erfahrungen Angst, diese oder etwas ähnliches Schlimmes nochmals zu erleben.
  • Vermitteln Sie Ihrem Kind Sicherheit.
  • Erklären Sie Ihrem Kind, wenn es merkt, dass es an die traumatischen Ereignisse erinnert wird, dass es normal ist, dass es sich dadurch traurig, ängstlich oder wütend fühlt.
  • Lassen Sie Ihr Kind z. B. bestimmte Sorgen und Ängste aufschreiben und bestimmen Sie zusammen eine Zeit, um diese zu besprechen.
  • Kurze Entspannungsübungen wie einfache Atemübungen mit Zählen auf 3 beim Einatmen und Zählen auf 5 beim Ausatmen helfen, wenn sie mehrmals wiederholt werden.