Besonders schwere oder wiederholte bzw. langanhaltende Traumatisierungen können bei Kindern und Jugendlichen zu vielfältigen Problemen im Umgang mit den eigenen Gefühlen, dem Denken und Erleben führen. Diese Probleme machen sich auch im Kontakt mit Familie und Freunden bemerkbar.

 

Probleme, die eigenen Gefühle zu kontrollieren

  • Vielen Kindern und Jugendlichen fällt es schwer, angemessen mit belastenden und unangenehmen Gefühlen wie Ärger, Wut oder Trauer umzugehen.
  • Oft haben sie Schwierigkeiten sich von ihren Gefühlen zu distanzieren und sich selbst zu beruhigen. Folglich reagieren sie oftmals unverhältnismässig emotional bis hin zu Wutausbrüchen oder selbstverletzendem Verhalten.
  • Manche Kinder und Jugendliche greifen in Folge dessen zu Alkohol oder Drogen, um sich selbst zu beruhigen.
  • Versuche Sie Ihr Kind zu beruhigen (z.B.: gemeinsam mit dem Kind bis 10 zählen, in ein Kissen boxen lassen), zu trösten (z.B.: in den Arm nehmen) oder abzulenken, wenn Sie merken, dass es Ihrem Kind schwer fällt mit seinen Gefühlen alleine umzugehen.
  • Ermutigen Sie Ihr Kind, selbst hilfreiche Strategien zu finden, um mit starken Gefühlen besser umgehen zu können („Was könntest Du noch tun?“).
  • Sie können versuchen die auslösende Situation umzudeuten und neu zu bewerten in dem Sie z.B. nachfragen wie eine andere Person die Situation beschreiben würde oder wie man die Situation anders lösen.

 

Veränderung der Selbstwahrnehmung

  • Viele Kinder und Jugendliche erleben sich selbst als hilflos und haben das Gefühl, dass sie keinen Einfluss auf ihr Leben nehmen können, so sehr sie es auch versuchen.
  • Darüber hinaus kommt es vor, dass sie stark ausgeprägte Schuld- und Schamgefühle haben, selbst in Situationen, für die sie nicht verantwortlich sind.
  • Nicht selten fühlen sie sich minderwertig, unterlegen und wertlos im Vergleich zu anderen.
  • Nehmen Sie die Anliegen/ Sorgen Ihres Kindes ernst und gehen Sie darauf ein. Versuchen Sie immer wieder, auch indem Sie konkrete Beispiele verwenden, die negative Selbstswahrnehmung Ihres Kindes zu korrigieren.

 

Veränderungen in zwischenmenschlichen Beziehungen

  • Oftmals haben die Kinder und Jugendlichen grosse Schwierigkeiten Menschen in ihrem Umfeld zu vertrauen und Beziehungen aufzubauen oder aufrechtzuerhalten.
  • Es fällt ihnen manchmal nicht leicht mit anderen Menschen in Kontakt zu treten und sie vermeiden das Austragen und Bewältigen von Konflikten.
  • Zudem können sie Schwierigkeiten haben sich abzugrenzen und geraten deshalb wiederholt in Situationen, in denen sie ausgenutzt oder sogar missbraucht werden.
  • Zeigen Sie Ihrem Kind gegenüber Interesse und geben Sie immer wieder Ihre ungeteilte Aufmerksamkeit.
  • Unterstützen Sie Ihr Kind dabei ein Hobby aufzunehmen und sich mit Freunden zu treffen.
  • Loben Sie Ihr Kind, wenn es geschafft hat mit anderen Menschen in Kontakt zu treten oder wenn es Konflikte erfolgreich ausgetragen hat.